Warum Optionsscheine und Stop Loss sich nicht vertragen

von Stefan Lehne

Der erste Schritt, um eine Megatrend-Aktie mit Optionsscheinen zu begleiten, ist den passenden Optionsschein zu finden, um Megatrends gehebelt zu begleiten und so noch mehr Geld zu verdienen. Danach brauchen Sie vor allem eines: Vertrauen, dass Ihre Investment-These aufgeht. Dazu gehört auch, der Aktie den Platz zu lassen, den sie zum Schwanken braucht. Stop Loss Orders brauchen Sie bei regelmäßiger Überwachung nicht. Im Zusammenhang mit Optionsscheinen sind sie sogar sehr schädlich.

Wann Sie einen Optionsschein auf eine Megatrend-Aktie verkaufen sollten

Natürlich will ich damit nicht sagen, dass Sie tatenlos zusehen sollen, wenn eine Trendfolgeaktie immer weiter sinkt und Ihr Optionsschein immer weniger wert wird. Ich weiß, dass manchmal im Zusammenhang mit langfristiger Trendfolge genau diese Vorgehensweise propagiert wird nach dem Motto „Eine Trendfolgeaktie hat immer genügend Wachstumspotential.“ Ich halte diese Ansicht für falsch. Wenn Sie eine Megatrend-Aktie gekauft haben und Sie sehen, dass diese nicht weiter steigt, sondern das letzte markante Tief unterschreitet und somit den Aufwärtstrend vorerst verlässt, dann empfehle ich Ihnen, sie konsequent zu verkaufen.

Je nachdem, ob Sie in Aktien oder Optionsscheine investiert sind, sollten Sie dabei unterschiedliche Zeithorizonte anlegen, um markante Tiefs zu identifizieren. Wenn Sie eine echte Qualitätsaktie gefunden haben, die Sie über Jahre oder Jahrzehnte hinweg halten möchten, macht es natürlich keinen Sinn, sie sofort zu verkaufen, wenn sie das Zwischentief der Vorwoche unterschreitet. Hier können Sie auch größere Schwankungen aussitzen und müssen nur dann eingreifen, wenn der ganz große primäre Aufwärtstrend nach unten verlassen wird. Bei Optionsscheinen dagegen sollten Sie ruhig etwas früher eingreifen.

Die Schwankungen von Optionsscheinen

Es wäre absurd zu glauben, dass es Anlageformen gibt, die +100 % oder +200 % Gewinn machen können, ohne dazwischen stark zu schwanken. Die täglichen Schwankungen gehören zur Investition in Optionsscheine einfach dazu. Nur wenn Sie diese gelassen hinnehmen können, weil Sie wissen, dass Ihre Megatrend-Investments früher oder später wieder auf neue Höchststände steigen, werden Sie ein erfolgreicher Trendfolgeinvestor. Oft verliert ein Optionsschein direkt nach der Investition erst einmal 20% oder 30%, bevor er deutlich in den Gewinn läuft. Das ist normal und gehört dazu, wenn Sie in Optionsscheine investieren.

Manchmal gibt es gerade vor dem nächsten Schub nach oben noch einmal einen kleinen Ausverkauf, bei dem die letzten schwachen Hände aus einer starken Aktie aussteigen, weil sie es nicht besser wissen. Genau dieser letzte Ausverkauf ist der, der Sie zum niedrigsten Kurs aus Ihrem Investment werfen wird, wenn Sie einen Stop Loss an der Börse platziert haben. Wem dies öfters passiert, der glaubt manchmal, die ganze Finanzwelt hätte sich gegen ihn verschworen, weil er stets ungünstig ausgestoppt wird und hinterher den steigenden Kursen nur noch zuschauen kann. Natürlich verschwört sich niemand gegen einen einzelnen Kleinanleger. Es liegt einfach daran, dass Stopp-Kurse falsch gesetzt werden und eine eigentlich richtige Trading-Idee sich deshalb nicht entfalten konnte.

Kurz- bis mittelfristige Schwankungen und auch starke Intraday-Schwankungen gefährden den Aufwärtstrend nicht, wenn Sie das richtige Investment ausgewählt haben. Denken Sie nur an den Blitzcrash von Ende August 2015. Starke Aktien verloren plötzlich während einer einzigen Handelssitzung 25 % an Wert und holten fast alles wieder bis zum Handelsschluss auf. Sie können sich vorstellen, welche Kapriolen Optionsscheine in solchen Situationen schlagen. Ich war damals in einen Nike-Optionsschein investiert, der damals intraday 50% unter seinem Höchststand ein paar Tage vorher notierte. Kurz danach war der Spuk vorbei und der Schein erreichte kurz danach neue Höchststände. Die Dummen waren am Ende die, die in Panik verfallen sind oder einen Stop Loss gesetzt hatten und dadurch zum ungünstigsten Kurs verkauft hatten.

Zugegeben: Dieser Blitzcrash war ein Extremereignis, wie es nicht oft vorkommt. Trotzdem kann eine einzelne Aktie dazwischen immer stark schwanken, zum Beispiel am Tag nach der Verkündung ihrer Quartalsergebnisse.

Stop Loss und Optionsscheine vertragen sich nicht

Es macht deshalb absolut keinen Sinn, einen Optionsschein mit einem Stop Loss abzusichern – schon deshalb nicht, weil Sie den Stop-Kurs im Optionsschein nicht exakt bestimmen können, wenn Sie bei einem bestimmten Niveau des Basiswerts aussteigen möchten. Sie finden im Internet zwar Optionsschein-Rechner, die Ihnen anzeigen, welcher Kurs im Basiswert zu welchem Kurs im Optionsschein führt. Diese Rechner gehen aber immer von ansonsten unveränderten Rahmenbedingungen aus, also z.B. unveränderter Volatilität und bei US-Basiswerten auch von einem unveränderten Wechselkurs. Sobald die implizite Volatilität oder der Wechselkurs sich ändert, stimmt die Rechnung schon nicht mehr.

Wenn Sie es also gar nicht aushalten können, ein Investment ohne Stop Loss zu tätigen, dann wählen Sie Knock Out Optionsscheine anstelle von klassischen Optionsscheinen. Bei diesen lässt sich der Stopp-Kurs viel genauer bestimmen. Meine Börsenerfahrung hat mir jedoch eindeutig gezeigt, dass Sie am Ende mit solchen Stop Loss Kursen auf Dauer immer schlechter fahren, als wenn Sie Ihren Investments den Raum zum Schwanken geben, den sie brauchen.

Der Irrglaube: Ein Stop Loss sichert Ihnen nicht einen festgelegten Teil Ihres Kapitals!

Es ist ja ohnehin ein Irrglaube, dass ein Stop Loss Sie vor starken Kursverlusten schützen kann und Ihnen auf jeden Fall einen bestimmten Resterlös sichert. In volatilen Zeiten finden viele Bewegungen außerhalb der Börsenhandelszeiten statt, so dass der erste Kurs zum Handelsbeginn einen großen Abstand zum letzten Kurs des Vortages haben kann. Man spricht dann von einer Kurslücke, oder auf Englisch einem Gap. Solche Gaps kommen im Aktienhandel sehr oft vor, wenn ein Unternehmen beispielsweise nach Börsenschluss noch Quartalszahlen veröffentlicht und diese nicht so ausfallen wie von den Anlegern erhofft. Sie können aber auch marktbreit vorkommen, wenn beispielsweise über Nacht oder über ein Wochenende schlechte Nachrichten auftauchen.

Bleiben wir beim Beispiel unseres Nike Optionsscheins. Am 21.8. – vor einem Wochenende – schloss der Schein mit einem Kurs von 0,95€, dies war auch gleichzeitig das Tagestief. Nehmen wir an, Sie hätten 1000 solcher Scheine im Depot gehabt und einen Stop Loss bei 0,90€ gesetzt. Glauben Sie, Sie hätten dann selbst im schlimmsten Fall immerhin noch 900€ erlöst? Nein, natürlich nicht. Der erste Eröffnungskurs vom Montag morgen war bereits der Tiefstkurs bei 0,66€ und zu genau diesem Kurs wäre Ihr Stop Loss, den Sie bei 0,90€ gesetzt hatten, auch ausgeführt worden. Anstatt 900€ wären Ihnen nur 660€  geblieben.

Dass der erste Eröffnungskurs nach einer Kurslücke gleichzeitig der tiefste Kurs ist und Sie mit einer Stop Loss Order genau zu diesem Tiefstand ausgeführt werden, kommt immer wieder vor. Ein noch schlechteres Geschäft können Sie gar nicht machen.

Die Alternative zum Stop Loss: Fortlaufende Überwachung

Eine Stop Loss Order brauchen Sie nur dann, wenn Sie Ihre Investments nach dem Kauf nicht mehr fortlaufend überprüfen möchten. Eine Investition in Optionsscheine kommt dann aber ohnehin für Sie nicht in Frage, denn Optionsscheine müssen fortlaufend überwacht werden, mindestens einmal wöchentlich, am besten jedoch täglich.

Wenn Sie eine solche fortlaufende Überwachung durchführen können, übernehme ich das gerne für Sie. Ich empfehle Ihnen passende Optionsscheine mit idealem Chance-Risiko-Verhältnis, überwache sie täglich und schicke Ihnen sofort eine Eilmeldung, wenn Handlungsbedarf besteht und Sie einen Optionsschein zum Beispiel verkaufen müssen. Viele der von mir empfohlenen Optionsscheine bringen schon in wenigen Monaten +100% oder +200% Gewinn. Falls Sie das interessiert, nutzen Sie den risikolosen 90-Tages-Test meines Börsenbriefs Lehne’s MegaTrends mit Geld zurück Garantie.

Dann ist ein Stop Loss für Sie vollkommen überflüssig. Falls Sie die Überwachung lieber selbst durchführen möchten: Beobachten Sie dabei nicht vorrangig die Wertentwicklung des Optionsscheins. Diese wird immer sehr volatil sein. Beobachten Sie stattdessen den Basiswert und verkaufen Sie den Optionsschein konsequent, wenn Sie sehen, dass der Basiswert nicht mehr so läuft, wie Sie es sich vorstellen. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn der Aufwärtstrend verlassen wird.

Ein Totalverlust mit klassischen Optionsscheinen ist mit dieser Vorgehensweise nahezu ausgeschlossen, denn selbst wenn Sie einen Optionsschein nach einem starken Kursrückgang des Basiswerts verkaufen, bleibt Ihnen immer noch der Zeitwert, den Sie beim Verkauf erlösen können. In meinem Börsenbrief Lehne’s MegaTrends habe ich noch keinen einzigen Optionsschein mit Totalverlust verkaufen müssen.

Auf Verluste bis zu 50% in einzelnen Positionen sollten Sie jedoch vorbereitet sein, wenn Sie Optionsscheine handeln. Ein einzelner Optionsschein kann immer sehr schnell in diesen Bereich laufen. Die Gewinntrades, die gut laufen, werden solche Verluste jedoch mehr als ausgleichen, denn sie liefern meistens zwischen +100% und +200% Gewinn.

Fazit Stop Loss bei Optionsscheinen

Stop Loss Orders und Optionsscheine vertragen sich nicht. Geben Sie Megatrend-Aktien und insbesondere Optionsscheinen auf solche Aktien immer den Platz, den diese zum Schwanken brauchen. Auch die stärkste Megatrend-Aktie korrigiert einmal, ohne dass der Aufwärtstrend gefährdet ist und steigt anschließend dennoch auf neue Höchststände. Beobachten Sie Ihre Investments aber regelmäßig – bei Optionsscheinen am besten täglich – und steigen Sie konsequent aus, wenn der Aufwärtstrend verlassen wird. Sie erlösen dann selbst bei negativer Entwicklung der Trading-Idee immer noch den Zeitwert des Optionsscheins und können selbst im schlechtesten denkbaren Fall meistens noch ca. 50% des Investments erlösen. Mit der richtigen Strategie werden die Gewinntrades solche Verlusttrades überwiegen und Ihnen ein sattes Plus in Ihrem Depot bescheren.

 

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